Betta tussyae „Cherating“ – Tussyaes Zwergkampffisch

Der Betta tussyae „Cherating“ gehört zu den seltenen Arten innerhalb der coccina-Gruppe, die wohl noch nie kommerziell importiert wurden. Die Tiere stammen aus der Region um Cherating an der Ostküste der malaysischen Halbinsel, einem Gebiet, dessen Torfwälder und Schwarzwasserbiotope heute stark bedroht sind. Nur sehr wenige Tiere gelangten seit den 1970er Jahren über Privatsammler nach Europa.

Die Tiere besitzen einen schlanken, eleganten Körperbau und eine intensiv rote Grundfarbe, die bei Ruhe und guter Haltung fast samtartig wirkt. In Prachtfärbung zeigen Männchen tiefrote Flossen mit feinen, metallisch schimmernden Blau- oder Violettreflexen, besonders im Bereich der Anale und Caudale. Weibchen sind dezenter gefärbt, aber deutlich kontrastreich und gut als Vertreter der coccina-Gruppe erkennbar.

Betta tussyae stammt aus extrem kleinteiligen Schwarzwasserhabitaten, die häufig nur aus wenige Zentimeter tiefen, von Laub bedeckten Wasseransammlungen bestehen. In ihrem natürlichen Lebensraum findet man die Art nicht in größeren Gewässern, sondern in kleinen Waldpfützen, flachen Torfsenken und langsam versickernden Mulden des Waldbodens. Diese Mikrobiotope sind dicht mit fallendem Laub, Wurzeln und feinem Pflanzenmaterial gefüllt, wodurch das Wasser stark mit Huminstoffen angereichert wird und seine typische dunkelbraune Färbung erhält.

Die Tiere leben also buchstäblich in Laubpfützen, die saisonal unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und oft nur durch eine dünne Wasserschicht zusammengehalten werden. Dieser extreme Lebensraum prägt sowohl das Verhalten als auch die ökologischen Ansprüche der Art und erklärt, warum Betta tussyae so ruhige, strukturreiche und strömungsfreie Bedingungen im Aquarium bevorzugt.

Auch die Cherating-Variante zeigt im Verhalten die typische Zurückhaltung der coccina-Gruppe: Die Tiere sind ruhig, scheu und ausgesprochen habitatgebunden. Männchen imponieren eindrucksvoll, bleiben jedoch deutlich weniger aggressiv als viele Vertreter der splendens-Gruppe. Mit dichter Struktur, viel Laub und klaren Rückzugsmöglichkeiten können Paare oder kleine Gruppen erfolgreich gepflegt werden.

Im Aquarium bevorzugen diese Tiere eine sehr ruhige Umgebung mit viel Blattlaub, Wurzeln, Moosen und einer dichten Schwimmpflanzendecke. Ein Becken ab 50 Litern reicht für ein Paar oder Trio zur Zucht. Die Wasserwerte sollten sehr weich sein, pH-Wert idealerweise zwischen 4,0 und 6,0, mit Temperaturen zwischen 24 und 27 °C. Huminstoffe, gedämpftes Licht und biologische Ruhe tragen entscheidend zu Vitalität und Farbentwicklung bei. Betta tussyae gilt als sensibel, aber bei naturnaher Pflege ausgesprochen stabil und langlebig.

Die Zucht erfolgt typisch für Schaumnestbauer: Das Männchen errichtet unter Schwimmpflanzen ein kompaktes Nest, umwirbt das Weibchen und übernimmt anschließend die Brutpflege vollständig. Die Larven schlüpfen nach ein bis zwei Tagen und schwimmen nach wenigen weiteren Tagen frei. Die Aufzucht gelingt gut mit Kleinstlebendfutter wie Infusorien, später Artemia und Essigälchen. Wie bei allen Laubkampffischen wachsen häufig mehrere Generationen zusammen in einem Becken auf bis zu viele Adulte vorhanden sind.

Hinweis: Der Preis bezieht sich auf ein Tier (!!! Geschlechter sind in Schockfärbung nur schwer zu bestimmen. Ich bemühe mich um ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis, kann aber nichts garantieren !!!). Die hier angebotene Fischart wurde auf Weichwasser (ca. 100 – 200 µS) gehalten. Sie wurde ohne Medikamente oder künstliche Zusatzstoffe gezüchtet. Alle bei uns angebotenen Fische sind lokale Nachzuchten!

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