Krabi Kampffisch (Betta simplex) – Wildform Ao Luk Typ 2

Betta simplex, auch als Krabi-Kampffisch bekannt, ist eine maulbrütende Labyrinthfisch-Wildform aus der thailändischen Provinz Krabi. Die Tiere dieser Population stammen aus der Region Ao Luk und werden häufig als „Typ 2“ bezeichnet. Sie unterscheiden sich vom Fundort „Typ 1“ vor allem durch charakteristische Fleckenmuster in der Schwanzflosse sowie durch die schwarzen Ränder an Schwanz- und Afterflosse.

Ihr natürlicher Lebensraum befindet sich in tropischen Karst- und Feuchtgebieten, die durch Regenfälle, Überschwemmungen oder Grundwasseraustritte gespeist werden. Diese Gebiete bestehen aus Seen, Bächen, Karstquellen, Sümpfen und Tümpeln, die oft nur saisonal Wasser führen. Durch das lösliche Kalkgestein, das über regenwasserbedingte chemische Verwitterung Mineralien ins Wasser abgibt, weisen die Gewässer eine hohe Karbonat- und Gesamthärte auf. Entsprechend ist eine Haltung im Aquarium sowohl in weichem als auch in härterem Wasser bei einem pH-Wert von 6,5 bis 8 gut möglich. Die natürlichen Temperaturen liegen zwischen 21 und 30 °C.

Betta simplex ist ein ruhiger, eher zurückhaltender Beckenbewohner und sollte idealerweise in einem reinen Artbecken gehalten werden. Das Aquarium sollte über wenig Strömung, einen dunklen Bodengrund, eine dichte Randbepflanzung und eine Decke aus Schwimmpflanzen verfügen, um das Licht zu dämpfen und Rückzugsorte zu schaffen. Eine Abdeckung ist unerlässlich, da die Tiere ausgezeichnete Springer sind!

Ein Pärchen kann bereits in einem 54-Liter-Becken gehalten werden. Soll eine kleine Gruppe von fünf bis sechs Tieren eingesetzt werden oder auch Nachwuchs im Becken verbleiben, wird ein Aquarium ab 110 Litern empfohlen. Die Zugabe von Huminstoffen – beispielsweise durch Erlenzapfen oder getrocknetes Eichen-, Buchen- oder Seemandelbaumlaub – soll laut einigen Züchtern das Wohlbefinden verbessern. Andere, einschließlich uns, konnten jedoch keine eindeutigen Unterschiede feststellen.

Als karnivore Art benötigt Betta simplex eine proteinreiche Ernährung. Neben hochwertigem Trockenfutter sollte regelmäßig Frost- und Lebendfutter wie Artemia, Mückenlarven, oder Mikrofex angeboten werden. Eine Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Fischen oder Garnelen ist möglich. Allerdings sollte es dann ausreichend Versteckmöglichkeiten und Bepflanzung im Becken geben, sodass noch ausreichend Jungtiere hochkommen können. Bei guter Fütterung entwickelt das Weibchen rasch einen Laichansatz, und die Fortpflanzung lässt nicht lange auf sich warten.

Die Balz und Paarung verlaufen labyrinthfischtypisch: Das Männchen umschlingt das Weibchen mehrfach, wobei nach einigen Scheinpaarungen die Eier abgegeben und vom Männchen eingesammelt werden. Es kommt auch vor, dass das Weibchen einige Eier aufnimmt und sie dem Männchen direkt vor das Maul spuckt. Das Männchen übernimmt daraufhin die Brutpflege und trägt die Eier für etwa 14 bis 18 Tage im Kehlsack aus. Während dieser Zeit zieht es sich meist in eine schützende Höhle zurück. Danach entlässt es 20 bis 40 fertige Jungfische, die sofort frei schwimmen und fressen können. Der Nachwuchs sollte mit sehr feinem Futter wie frisch geschlüpften Artemia-Nauplien, Mikrowürmchen oder Essigsälchen versorgt werden.

Da die Elterntiere den Jungtieren teilweise nachstellen, ist es sehr hilfreich, wenn das Becken ausreichend verkrautet ist, um den Jungfischen ausreichend Rückzugsorte zu bieten. Für eine explizite Zucht empfiehlt es sich die Männchen mit Eiern im Maul in einen Ablaichkasten oder ein eigenes Aquarium zu separieren, bis die Jungfische entlassen wurden. Dann sollte das Männchen möglichst zügig entnommen und zurück ins Becken der anderen adulten Bettas gegeben werden, sodass die Jungtiere in Ruhe aufwachsen können. Haben sie eine Größe von ca. 1,5 cm erreicht, sollten sie problemlos ins Becken der Elterntiere überführt werden können.

Die Geschlechtsunterscheidung ist bei adulten Tieren gut möglich: Männchen besitzen länger ausgezogene Afterflossen mit einem auffälligen schwarzen Rand, wirken insgesamt kräftiger im Kopfbereich und zeigen während der Balz eine besonders intensive Färbung. Weibchen hingegen zeigen meist einen sichtbaren Laichansatz.

Seit 2011 ist Betta simplex auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht (CR) geführt. Die Lebensräume dieser Art schrumpfen drastisch durch den Ausbau von Wohn- und Industriegebieten, landwirtschaftliche Nutzung, Müllentsorgung, die Ausbreitung des Tourismus sowie durch die Verschmutzung mit Chemikalien. All diese Faktoren führen dazu, dass die Bestände immer weiter zurückgehen – eine Ausrottung in freier Wildbahn scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Umso wichtiger ist die gezielte Erhaltungszucht, um diese besondere Art langfristig zu sichern.

Hinweis: Der Preis bezieht sich auf ein Paar (1 Weibchen & 1 Männchen). Es kann sein, dass die Tiere beim Fangen unter Stressfärbung nicht eindeutig unterschieden werden können. Falls Sie nach einiger Zeit bei sich zu Hause merken, dass es sich nicht um das angegebene Geschlechterverhältnis handeln sollte, kontaktieren Sie uns bitte! Die hier angebotene Fischart wurde auf 100% Leitungswasser (ca. 500 – 600 µS) gehalten. Sie wurde ohne Medikamente oder künstliche Zusatzstoffe gezüchtet. Alle bei uns angebotenen Fische sind lokale Nachzuchten!

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